Geflügelpest / Vogelgrippe

Hochpathogene Aviäre Influenza / Highly Pathogenic Avian Influenza (HPAI)

Die Vogelgrippe wurde 1878 erstmals in Italien beobachtet. – Quelle: AGES

Die Übertragung der Viren geschieht hauptsächlich durch Kot und Ausscheidungen (Anm.: zum Beispiel Nasensekret). Das nächste Tier infiziert sich oft, wenn es im Boden pickt und über Schnabel oder Nasenöffnungen die Viren aufnimmt. Auch das Aas erkrankter Tiere kann ansteckend sein.Fast eine Million Nutztiere wurden bereits getötet, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Quelle: WDR, Stand 04.11.2025

Am häufigsten kommt H5N1 vor, aber auch die Typen H5N2, H5N8 und H7N7 sind in Europa unterwegs. – Quelle: DGS, Magazin für die Geflügelwirtschaft

Link zur Geschlügelpestschutz-Verordnung: GeflPestSchV

Teil 1 von 2:

Seuchengeschehen, Herbst 2025

Risikoeinschätzung des FLI, 20.10.2025

FLI = Friedrich Loeffler Institut

Quelle:FLI
Das Risiko des Einschleppens / ‚Eintragens‘ in den eigenen Geflügelbestand ist höher („hoch“) als die Gefahr des ‚Verschleppens‘ vom eigenen Geflügelbesand aus in andere Bestände („moderat“).

kumulierte Werte für knapp 13 Monate

„bis 20.10.2025“ – Kleinhaltungen bis zu 50 Tieren: nullQuelle: FLI

Wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Greifswald mitteilte, wurden seit Anfang September 48 Vogelgrippe-Ausbrüche in kommerziellen Geflügelhaltungen registriert. – Quelle: SPIEGELonline, 31.10.25

  • Ist die Kombination von HPAI-Risikoumständen und kommerzieller Massen-Tierhaltung die Ursache für Vogelgrippe-Ausbrüche in Geflügelhaltungen? – Das sollte erforscht werden!
  • Wie wirkungsvoll ist eigentlich die vorbeugende Schutzbestimmung des § 3 GeflPestSchV trotz professioneller Hygiene-Maßnahmen in den kommerziellen Geflügelhaltungen?
  • Warum wird seit Jahren die (freiwillige) HPAI-Schutzimpfung von der Lobby der kommerziellen Geflügelhaltungen verhindert? … wegen der Impfkosten und dem Risiko des erschwerten Fleisch-Exports!

Weitere Ausbrüchen in den kommerziellen Geflügelhaltungen. – DGS, 11.11.2025


Fotos und Beschreibungen zur kommerziellen Mastgeflügel-Massentierhaltung auf den Webseiten von Robin Hood und von PROVIEH.

Tierquälerei in schwäbischer Putenfarm – Süddeutsche, 2014

Vorwürfe gegen Putenmastbetrieb im Kreis Kleve – WDR, 02.07.2024

Wer Massentierhaltung wirklich schlimm findet und dagegen vorgehen will, kauft Fleisch möglichst nur noch aus der Haltungsform 5.

Sofern man auf den Preis schauen muss, könnte man etwas weniger Fleich kaufen und dafür häufiger mal ein leckeres vegetarisches Produkt essen. – Wie viele Restaurants bieten nur Fleischgerichte aus der Massentierhaltung an?!


Reaktion des NABU

Der Umweltschutzverband Nabu äußerte erneut Zweifel daran, dass Wildvögel die Ursache für Ausbrüche der hochpathogenen Vogelgrippe H5N1 sind. Dies sei bisher nicht belegt, … – Quelle: SPIEGELonline, 02.11.2025

Vielmehr ist es wahrscheinlich, dass sich Wildvögel mit den Viren infizieren, die vorher in der Geflügelwirtschaft zirkulierten. – Quelle: Nabu-Brandenburg – Auf dieser Seite gibt es einen Link, um sich an einer Petition zu beteiligen: Forderung nach öffentlicher Ursachenuntersuchung bei infizierten Geflügelbeständen


Aktualisierung per 05.11.2025 Quelle: FLI

Eintragungsrisiko durch Verschleppung wurde auf hoch eingestuft.“

„Im Umfeld von Fundorten mit Häufungen von HPAIV-infizierten Wildvögeln ist eine risikobasierte Einschränkung der Freilandhaltung (Aufstallung) von Geflügel zu empfehlen. In diesen Regionen sollten Hunde angeleint und der Freilauf von Katzen eingeschränkt werden.“

„Das FLI kann nur allgemein gültige Empfehlungen vorschlagen, die konkrete Umsetzung lokaler Maßnahmen muss abhängig von einer von der zuständigen lokalen Veterinärbehörde gesondert analysierten und bewerteten Risikosituation spezifisch angepasst werden. Dies gilt insbesondere bei Risikoeinschätzung … von möglichen Aufstallungsanordnungen.“

Am 10.11.2025 hatte mich Herrn Dr. Wehrle, Veterinär beim OBK, wegen meiner nachträglichen Anmeldung unserer Hühner und Enten angerufen. Ich habe diese Gelegenheit genutzt, um über das Impfverbot und eine mögliche Aufstallungspflicht zu sprechen. – Das Veterinäramt habe wenig Spielraum; vieles werde vom Landwirtschaftsministerium in Düsseldorf vorgegeben.

Risikoeinschätzung des FLI vom 06.11.2025

Radar Bulletin Oktober 2025 veröffentlicht am 13.11.2025

Karte / Quelle: FLI, 12.11.2025


rote Punkte: Nachweis in Geflügelhaltungen
blaue Punkte: Nachweis bei Wildvögeln
Quelle: TSIS – TierSeuchenInformationsSystem – Friedrich-Loeffler-Institut

Und wieder ist eine kommerzielle Haltung betroffen, diesmal in Hürth.

Im Rhein-Erft-Kreis ist eine Ausnahme von der Aufstallungspflicht nicht vorgesehen. (Anm.: also anders als im Kreis Stade) – Quelle: eMail des Rhein-Erft-Kreises vom 12.11.2025


tagesaktuelle Daten des FLI

Das „TSIS – TierSeuchenInformationsSystem – Friedrich-Loeffler-Institut“ bietet eine detaillierte ‚Arbeitsmappe‘ mit Daten (auch) zur HPAI, und zwar in Form einer downloadbaren Excel-Datei. – TSIS wird einmal pro Nacht aktualisiert, sodass es den Stand des Vortages reflektiert.


Querdenker(?)-Meinung zur HPAI

Die eingebildete Krankheit – langer Beitrag vom 23.10.2025 mit vielen Details, in dem die Kompetenz und die Redlichkeit der Verantwortlichen zur HPAV-Situation bezweifelt werden. Der Autor ist ein Gegner der Corona-Pflichtimpfungen; Zitat: … einen Gesundheitsfaschismus etabliert, der die Menschen mit Gewalt unterdrückt und ihnen die Giftspritze aufgenötigt hat: Diskussions-Impuls(?)

Erwiderung: Es wird deutlich umfassender untersucht (also nicht nur mittels PCR-Tests), als es im Beitrag geschrieben ist, siehe Fachinformation der „Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, kurz AGES“ – Link


Webseite des Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) mit Informationen zur HPAI, aber ohne wesentliche Informationen, die wir nicht schon kennen.

Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG):

Darüber hinaus teilte Rainer (Anm.: Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer, CSU) mit, dass das Bundesministerium bei der EU eine deutliche Anhebung der Entschädigungsobergrenze beantragt hat, um betroffene Betriebe besser abzusichern. Die Entschädigungszahlungen sollen von 50 Euro auf bis zu 110 Euro hochgesetzt werden. Zudem sollen weitere Schutzmaßnahmen wie Stallpflicht und Impfstrategien geprüft werden.ZDG, 24.10.25

Anm.: Über Impfstrategien wird schon sehr viel länger nachgedacht

sensationell neue Einschätzung des FLI

In Freilandhaltungen sind direkte Kontakte des Geflügels mit infizierten Wildvögeln möglich. Aber auch in scheinbar geschlossene Stallhaltungen kann das Virus durch indirekte Kontakte eindringen: Unter anderem stellen die Einstallung von Tieren, Personen- und Fahrzeugverkehr, Waren, Futter und Wasser Risiken für eine Einschleppung dar. Hierbei ist vor allem der indirekte Eintrag über mit Virus etwaig verunreinigtem Futter, Wasser, Geräten oder Einstreu in Betracht zu ziehen. Bereits geringe, anhaftende Spuren von virushaltigem Kot bzw. Nasensekreten von Wildvögeln oder Geflügel aus anderen infizierten Beständen reichen für die Übertragung aus.In einigen Fällen eng benachbarter Haltungen wird auch eine windvermittelte Übertragung über die Luft nicht ausgeschlossen.

Bisher war die Impfung von Geflügel in Europa verboten. Die Tierseuchenbekämpfung baute bislang wesentlich auf der frühen (klinischen) Erkennung eines Viruseintrages auf; die schnelle Tötung und unschädliche Beseitigung der betroffenen Bestände stellte sicher, dass eine weitere Virusverbreitung von Bestand zu Bestand vermieden wurde.
Allerdings basiert diese Vorgehensweise auf der Grundvoraussetzung, dass es sich bei den Ausbrüchen um seltene Ereignisse handelt und das Geflügelpestvirus nicht das ganze Jahr über zu einer großen Zahl von Infektionen führt. Diese Ausgangslage hat sich nun grundlegend geändert,
da das Virus das ganze Jahr über bei Wildvögeln nachgewiesen wird und sich damit offenbar in der Wildvogelpopulation festgesetzt hat.

Quelle: zehnseitiger PDF, 24.10.2025

Teil 2 von 2:

HPAI-Schutzimpfung

Frankreich stoppt Vogelgrippe fast vollständig durch Impfung – 96% weniger Vogelgrippe-Fälle – Quelle: TOP agrar, 15. Okt. 2025

HPAI-Schutzimpfungen gibt es unter anderem auch in China und Ägypten.

„Es sind verschiedene Impfstoffe entwickelt worden.“ Das Problem: „Die Impfstoffe haben noch keine nationale Zulassung für Deutschland.“ WDR, 04.11.2025

weitere Hintergründe / bisherige Situation – PDF, KI-generiert

Brandenburg setzt nicht auf HPAI-Impfungen

unter anderem aufgrund von … Risiken für den Export.DGS, Magazin für die Geflügelwirtschaft, 06.11.2025

Wie steht das FLI zu HPAI-Impfungen ?

Interview mit Prof. Dr. Martin Beer, Leiter des Instituts für Virusdiagnostik und Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI) mit DGS, Magazin für die Geflügelwirtschaft, 11.11.2025

Aus unserer Sicht kommt eine Impfung besonders für bestimmte Geflügelarten und Produktionszweige in Frage. Langlebiges Geflügel, etwa Enten und Gänse, und der Sektor Freilandhaltung fallen hierunter. – Das nehmen wir, die privaten Geflügelhalter (mit < 50 Tieren), gern zur Kenntnis!

‚Verband Tierschutz-Austria‘ fordert Impfungen

Man müsse weg von der reinen Keulungsstrategie, hin zu präventiver Impfung und einem klaren Kurswechsel in der industriellen Tierhaltung DGS, Magazin für die Geflügelwirtschaft, 04.11.2025

HPAI-Schutzimpfung einfordern … als Alternative zur Aufstallung in kleinen privaten Haltungen!

Die grundlegend neue Einschätzung des FLI (siehe oben) wird hilfreich sein, dass das Impfverbot endlich aufgehoben wird!

Eine (freiwillige) HPAV-Impfung liegt im interesse der Halter von kleinen Geflügelbeständen. – Allein der BDRG, unser Dachverband, ist zuständig für etwa 180.000 private Geflügelhalter in Deutschland.

Argumente für HPAI-Schutzimpfungen zumindest in privaten Kleinbeständen PDF, KI-generiert (müsste überabeitet / gestrafft werden)

Es gibt aber wesentlich mehr als 180.000 ‚kleine‘ Geflügelhalter; denn sehr viele sind nicht Mitglied eines Geflügelzucht-Vereins. – konkret: Wenn unser Verein den ND-Impfstoff ausgibt, gibt es jeweils mehr Vereins-fremde Geflügelhalter, die den ND-Impfstoff holen, als Vereinsmitglieder, Tendenz steigend. Das hat damit zu tun, dass unsere Webseite immer wieder neue Besucher / weitere interessierte Geflügelhalter anzieht.

Für ‚kleine‘ Geflügelhalter ist eine HPAV-Schutzimpfung (also wie die verpflichtende ND-Schutzimpfung) gegenüber einer Aufstallungspflicht das kleinere Übel, denn sie entspricht eher dem Tierwohl / der artgerechten Tierhaltung … und sie ist kostengünster.

Brief unseres Vereinsvorsitzenden an den für den Oberbergischen Kreis direkt gewählten Bundestagsabgeordneten (PDF):

zwei Seiten

Was wir als nächsten Schritt unternehmen könnten

Die GeflSchPestV sollte die Ausbreitung der HPAI verhindern. – Wie könnte man daraufhinwirken, dass die GeflSchPestV an die grundlegend neue Einschätzung des FLI angepasst wird? – Antwort von ChatGPT (PDF)

Auszug aus der Antwort von ChatGPT:

Darüber hinaus:

Wir sollten die Naturschutz– und die Tierschutz-Verbände ansprechen, denn wir brauchen eine starke Lobby – als Gegengewicht zum Verband der gewerblichen Geflügelhalter, die die zusätzlichen Kosten und das Risiko des erschwerten Fleichexports scheuen. – Von unserem Bundesverband, dem BDRG, ist aktuell leider nichts zu hören / zu lesen …


Über die HPAI-Schutzimpfung wird schon länger ’nachgedacht‘

In weiteren wurden durch das Präsidium anlässlich der LIPSIA in Leipzig auf der Präsidiumssitzung folgender Maßnahmenkatalog zusammengestellt, der entsprechend umgesetzt werden soll: Langfristige Impfung der Tiere gegen AI (Markerimpstoff in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsgeflügel)“ – Quelle: BDRG, 2022 – Seitdem sind drei Jahre vergangen!

Als drittes Beispiel möchte ich die Aviäre Influenza (AI) anführen. Die konventionellen Impfstoffe sind inaktivierte Impfstoffe. Obwohl diese bereits entscheidend zur Verbesserung der Kontrollmöglichkeiten und zur Ausmerzung der AI beigetragen haben, besitzen sie doch einige Nachteile: Verabreichung als Einzeltierinjektion, Dauer bis zum Aufbau eines Schutzes und Interferenz mit bestimmten diagnostischen Tests. Ein neues Konzept ist gemeinsam vom Friedrich-Loeffler-Institut, Riems und Intervet entwickelt worden. Genetische Informationen des für die Schutzwirkung verantwortlichen Teils des Influenza-Virus wurden in einen Impfstoff gegen die Newcastle Krankheit, eine weitere Geflügelkrankheit, eingefügt. Der neue Impfstoff führt zu einem sicheren und schnellen Schutz und kann in einfacher Weise, z.B. durch Versprühen an große Tierzahlen, verabreicht werden. Außerdem ist es ein echter Markerimpfstoff.“ – Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit e.V., 2006 – Seitdem sind 19 Jahre vergangen!

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